Aktueller ARK -Beschluss zur Stärkung des diakonischen Profils

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Aktueller ARK -Beschluss zur Stärkung des diakonischen Profils. Ein Kommentar.

Die ARK („Arbeitsrechtliche Kommission“ der Diakonie Mitteldeutschland) hat beschlossen: ab sofort erhalten Mitarbeitende freie Tage für private kirchliche Handlungen (z.B. Taufe). Dies soll das diakonische Profil der diakonischen Einrichtungen stärken.

Was auf den ersten Blick zur christlichen Profilierung taugt, verfehlt jedoch die Wirkung, das Diakonische Profil zu vertiefen. Diakonisches Handeln bedeutet nicht, wenigen Angehörigen christlicher Kirchen Vorteile zu verschaffen und Anderen diese zu verwehren.

Sind nur die immer weniger werdenden Christen für das Diakonische Profil zuständig? Wir sehen das anders. Es ist immer schön, wenn sich Menschen zu unserem christlichen Glauben bekennen und man dieses auch bei Ihrer Tätigkeit in der Diakonie spürt.

Aber was ist mit Geschäftsführenden und anderen Führungskräften, die nicht mehr einer christlichen Kirche angehören? Was ist mit einer muslimischen Altenpflegerin und dem religiös ungebundene Förderschullehrer, die tagtäglich ihren Dienst tun? Tragen diese Menschen nicht auch zum Diakonischen Profil bei? Sie bekommen jedoch keinen freien Tag, wenn sie heiraten oder ihre Kinder Jugendweihe feiern.

Gerade in Zeiten der Diversifizierung der Arbeitswelt, in der händeringend nach gutem Personal gesucht wird -unabhängig von Religionen- ist dieser Beschluss nicht passend. Diakonisches Handeln beinhaltet Inklusion, dieser Beschluss exkludiert jedoch.

Das Diakonische Profil soll uneingeschränkt von allen Leitungen und Mitarbeitenden ge- und erlebt werden, so steht es sinngemäß in der Präambel der AVR. Durch einen wertschätzenden Umgang miteinander und einen entsprechenden Führungsstil. Daran sollten wir arbeiten, nach Konzepten und Lösungen von Herausforderungen suchen und nicht freie Tage für einen exklusiven Kreis vergeben. Die Einführung zum Beispiel von Entlastungstagen würde Christen und allen anderen engagierten Mitarbeitenden mehr nutzen, es wäre ein Zeichen an Alle gewesen.

Aktuell heißt das Diakonische Profil im arbeitsrechtlichen Sinne der sogenannte „Dritte Weg“. Dies bedeutet weniger Rechte für die Mitarbeitendenvertretungen gegenüber Betriebsräten, ein undemokratisches System der Arbeitsrechtssetzung wo z. B. 10000 Unterschriften einer Petition ignoriert werden, Mitarbeitende ihre demokratischen Rechte vorenthalten und verklagt werden, wie aktuell in Weimar.

Auch hier kann das Diakonische Profil gestärkt werden, wenn wir den Mitarbeitenden mehr Mitbestimmung und Rechte geben.

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