Richtig daneben

AKTUELLES

„Richtig. Daneben.“

 

„Beeindruckendes Ergebnis“ – Auf den ersten Blick

Im Juni 2022 hat die Arbeitsrechtliche Kommission (ARK) einen Beschluss gefasst, den man als Sensation feiert und der als Beleg gelten soll, dass der sogenannte „Dritte Weg“ funktioniert.

Von „nicht verhandelbar“ zum „diakonischen Desaster“

Diesbezügliche Anträge des GAMAV lagen den Arbeitgebern bereits seit 2018 vor. Zusätzlich forderte der GAMAV auch Entlastungstage für langjährige Mitarbeitende im Schichtdienst und extra freie Tage für häufiges Einspringen. All dieses wurde als „nicht verhandelbar“ von den Arbeitgebern abgeschmettert. Jahrelang haben diakonische Arbeitgeber in der ARK jede wirkliche Lohnerhöhung und jedes Bestreben nach Entlastung der Beschäftigten in der Diakonie blockiert.

Große Zahlen und drei Haken

Es sind die politischen Rahmenbedingungen und insbesondere ein flächendeckend akuter Personalmangel, der die Entgelterhöhungen und Arbeitszeitreduzierung in der Diakonie-EKM nötig machten. Lohnerhöhungen waren dringend notwendig

Jedoch gibt es die vermeintlich hohen Zahlen zu einem hohen Preis:

Für Mitarbeitende, die ab 2023 die Tätigkeit in einer diakonischen Einrichtung in Mitteldeutschland aufnehmen, gilt nicht mehr der Ausschluss einer ordentlichen Kündigung nach 15-jähriger Beschäftigungszeit und einem Mindestalter von 40 Jahren.

Der Abstand der unteren Entgeltgruppen zu den oberen vergrößert sich weiter, denn die unteren Entgeltgruppen erhalten keine zusätzliche Erfahrungsstufe und werden deshalb strukturell benachteiligt.

Zusätzlich wurde eine „Friedenspflicht“ bis zum 31.12.2024 beschlossen, die Antragsstellung zu entgeltrelevanten Regelungen verhindert.

Warum jetzt?

Die Verlockung nebenbei den GAMAV vorzuführen und durch einen hohen Abschluss weiter öffentlichem Druck auszusetzen, war zu groß. Nach dem wiederholten Rückzug der vom GAMAV unterstützten Mitarbeitervertreter aus der ARK, sind in der ARK-DW.EKM auf der Arbeitgeberseite fünf und auf der Arbeitnehmerseite zwei Vertreter des VKM verblieben. In dieser Zusammensetzung wurden in der ARK-Beschlüsse gefasst, die man mit der kirchlichen Grundidee des „Dritten Wegs“ verkauft. Ganz offensichtlich kann in Zweifel gezogen werden, dass dies der Dritte Weg ist. Hier handelt es sich augenscheinlich um den Ersten Weg.

Bitterer Beigeschmack

Entscheidungsträger des Vereines VKM haben Februar 2021 gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di und dem GAMAV eine Vereinbarung verabschiedet, welche Tarifverhandlungen mit den Arbeitgeber*innen beinhaltete.

Der VKM hat diese Vereinbarung gebrochen. Dass sich zwei Vertreter des VKM auf der Arbeitnehmerseite für Verhandlungen für 34 000 Mitarbeitende legitimiert halten und in dieser Konstellation solche weitreichenden Abschlüsse möglich sind, ist skandalös

Arbeitsbedingungen, die krankmachen, Arbeitsplätze, die nicht nachhaltig gestaltet sind und Mitarbeitende, die die Diakonie als Arbeitgeberin verlassen. Unübersehbare Zeichen für Fehlentwicklungen. Schluss mit dem „Kollektiven Betteln“ und hin zu Tarifverhandlungen.

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